Im vierten Teil des neuen Volksschullehrplanes wurde mit Entrepreneurship Education ein neues Themengebiet hinzugefügt. Entrepreneurship ist im Europäischen Referenzrahmen für das lebenslange Lernen als Schlüsselkompetenz definiert (Brüssel KOM(05)548).
Mit Ende der Volksschulzeit sollen alle Schülerinnen und Schüler
– ihre Stärken nutzen können, sich eigenständig Ziele setzen und diese zuversichtlich und konsequent verfolgen.
– Chancen in Projekten erkennen und kreative Ideen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln.
– Verantwortung übernehmen und Aufgaben allein oder im Team zu Ende führen, auch wenn Probleme auftauchen.
– Gefühle und Bedürfnisse (eigene und die anderer) erkennen und achtsam und einfühlsam damit umgehen.
– sich als aktiver Teil des Wirtschaftskreislaufs begreifen und selbst Werte schaffen.
– Vor- und Nachteile beruflicher Erwerbstätigkeit benennen.
(Auszüge aus dem neuen Lehrplan der Volksschule 23/24)
In allen Klassen werden Tages- und Wochenpläne den Kindern zur Verfügung gestellt. Sie erhalten so die Möglichkeit, eine Arbeit auszusuchen, sich die Zeit einzuteilen und zu wählen, ob sie den Auftrag in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit erledigen. Außerdem kann auch der Platz dafür frei gewählt werden. Das forschende und entdeckende Lernen steht dabei im Vordergrund.
In unserer Schule ergeben sich im Laufe des Schuljahres für alle Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Möglichkeiten, sich in Projekten einzubringen und daraus zu lernen. Dabei können sie im geschützten Rahmen herausfinden, wo ihre Stärken liegen und sich stetig weiterentwickeln. Expertinnen und Experten bereichern den Schulalltag mit ihrem Wissen.
Unsere Schülerinnen und Schüler ackern für gesundes Gemüse und für Klimaschutz.
Neben unterschiedlichen Projekten in den Klassen gibt es seit dem Schuljahr 22/23 unser Schulackerprojekt, für das alle dritten Klassen verantwortlich sind. In Zusammenarbeit mit dem Verein Ackerdemia werden die Kinder professionell in die Bewirtschaftung einer Ackerfläche eingeführt und geben ihr erworbenes Wissen an die nächsten Jahrgänge weiter.
be productive! – Unternehmer:innentum und Forschung für Schüler:innen greifbar machen
Ein weiteres Projekt unserer Schule ist „be productive!“.
Ideen im Bereich Messen und Messtechnik? Warum nicht etwas Unternehmerisches daraus machen!
Das Projekt „be productive!“ bringt ein Konsortium aus namhaften Partnern aus der Forschung und Entwicklung, sowie dem pädagogischen Bereich zusammen, um einen innovativen Ansatz an der Schnittstelle Forschung und Produktion zu realisieren. Das Hauptziel besteht darin, ein umfassendes Lernpaket zu entwickeln, das Schüler:innen die Welt der Messtechnik und Produktion auf praxisnahe und spannende Weise näherbringt.
Das von der FFG im Rahmen der Ausschreibung „Talente regional 2022“ geförderte Projekt unter der Leitung des Vereins bit social, welches von Juni 2023 bis August 2025 läuft, zielt darauf ab, Bewusstsein für Messtechnik und Produktion zu schärfen. Schüler:innen sollen die vielfältigen Möglichkeiten aufgezeigt werden, die sich aus diesen Bereichen ergeben. Durch die Entwicklung einer Lehrer:innenfortbildung und schulstufenspezifischen Arbeitsmaterialien wird sichergestellt, dass die Inhalte erfolgreich im Unterricht integriert werden können. Dabei werden moderne pädagogische Ansätze und Technologien genutzt, um das Lernen interaktiv und praxisnah zu gestalten
Förderung von Forschungsinteresse und Unternehmer:innentum
Das Projekt reagiert auf den steigenden Bedarf an Förderung des Forschungsdrangs von Kindern sowie auf die neuen Lehrpläne, die unternehmerische Kompetenzen betonen. „be productive!“ bietet nicht nur die Möglichkeit, technisches Wissen zu vermitteln, sondern auch unternehmerische Denkweisen und Innovationsfähigkeiten zu fördern.
Mit einer starken Partnerschaft zwischen Bildungseinrichtungen und Industrie zielt „be productive!“ darauf ab, eine Generation von Schüler:innen heranzubilden, die nicht nur technologisch versiert sind, sondern auch die Fähigkeiten besitzen, kreative Lösungen zu entwickeln und wirtschaftlich sinnvolle Ideen umzusetzen. Das Projekt wird nicht nur das Interesse an Mess- und Produktionstechniken wecken, sondern auch eine Brücke zwischen Bildung und Industrie schlagen.
Projektkonsortium und Pilotschulen
Auf Unternehmensseite sind die MAGNA STEYR Fahrzeugtechnik GmbH & Co KG, die PRISMA Engineering Maschinen- und Motorentechnik GmbH und die BRAVE Analytics GmbH Teil des Projektkonsortiums. Aus pädagogischer Sicht wird das Projekt von der Pädagogischen Hochschule Steiermark betreut.
Das Projektkonsortium arbeitet eng mit den Schulpartnern, Mittelschule Engelsdorf, Volksschule Viktor-Kaplan (beide Graz), Polytechnische Schule Graz, Mittelschule Thörl und Volksschule Raaba-Grambach zusammen, um die entwickelten Inhalte im Schulalltag zu testen und zu integrieren.